Kurzbeschreibung
Virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Neuen Synagoge Brünn
Beschreibung
Bereits seit dem Jahre 1900 strebte der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Brünn aufgrund der wachsenden Anzahl der Gemeindemitglieder den Bau eines weiteren Tempels an. Die intensive Suche nach einer adäquaten Immobilie war im Jahr 1904 von Erfolg gekrönt. So wurde das Mehrfamilienhaus Koliště Nr. 45, erbaut in den Jahren 1883-1884 von Joseph Arnold von der mährischen Eskomptebank, angekauft und zum neuen Gemeindehaus umfunktioniert. Im ersten Stock sollte künftig die Kanzlei untergebracht sein. Der Hof dieser Baulichkeit hatte mit seinen Ausmaßen von 36 mal 67 Metern die richtige Fläche, um darin den geplanten Tempel zu platzieren. Den Auftrag für den Entwurf eines solchen erhielt der Wiener Architekt Max Fleischer im Jahre 1905, mit dem Bauvorhaben an sich wurde der Brünner Baumeister Alfred Zeisel betraut. Die Baukosten beliefen sich damals auf 212.101 Kronen. Am 13. September 1906 wurde der Neue Tempel feierlich eingeweiht. Bis zum Einmarsch der Nationalsozialisten, und der damit einhergehenden Deportation sämtlicher jüdischer Bewohnerinnen und Bewohner Brünns, diente der Tempel seinem ursprünglichen Zweck als Ort der Zusammenkunft und des Gebets. Was genau während der nun folgenden Kriegsjahre damit geschah und warum die Synagoge nicht, wie die Große Synagoge, abgerissen wurde, ist leider nicht überliefert. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die meisten Gegenstände, welche sich im Inneren des Baus befanden, Plünderern zum Opfer fielen. Der Bombenangriff im Jahr 1945 ist einzig durch Fotografien des Fotoarchives Yad Vashem dokumentiert. Diese Bilder zeugen von einer gewaltigen Explosion, welche einen großen Teil des oberen Stockwerks der südlichen Fassade in Mitleidenschaft gezogen hatte. Über die Renovierungsarbeiten und dessen Beteiligte konnten jedoch keine Informationen gefunden werden. Möglicherweise wurden diese Beschädigungen sogar bis in die 1950er Jahre nicht behoben. Das Gesundheitsamt, das bereits seit Kriegsende in Besitz des ehemaligen Gemeindehauses Koliště Nr. 45 war, kaufte nach und nach alle umgebenden Gebäude auf, so auch dieses in der Ponávka-Straße Nr. 8. Sie erwirkte den Abriss des Tempels in den Wintermonaten 1985/86; Ziel war die Erweiterung des Unfallkrankenhauses. Heute erinnert an die frühere Existenz der Neuen Synagoge Brünn nur noch eine Gedenktafel am Eingang des angebauten Traktes.
Projektdetails
Ansprechpartner
Bob Martens
Wissenschaftliche Beratung
Bob Martens
Institution
TU Wien
Straße: KarlsplatzBearbeitung
Clara Sell, Katharina Wolf.
Auftraggeber/Kooperationspartner
Sponsor
Hardware/Software
Hardware: Modell - Sony Vaio VGN-FZ21M, Betriebssystem - Windows 7, Prozessor - Intel(R) Core(TM) 2 Duo CPU T7250 2.00GHz, Systemtyp - 64-bit, Arbeitsspeicher - 2GB (4GB) RAM, Grafikkarte - NVIDIA GeForce 8400M GT 256MB || Software: ArchiCAD Version 15
Zusatzinformation
Ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des akademischen Grades einer Diplom-Ingenieurin an der TU Wien von Katharina Wolf.
Geokoordinaten