Kurzbeschreibung
Virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge Reichenberg (Liberec)
Beschreibung
1877 wurde der Verein zur israelitischen Kultusgemeinde gegründet. In einer Versammlung wurde dann 1883 ein Baukomitee gegründet, welches sich mit den Angelegenheiten rund um den Bau eines Tempels befasste. Es wurde ein Finanzierungsplan aufgestellt, welcher Spenden, Tempelsitzverkäufe und Anleihen zur Geldbeschaffung vorsah. Nun richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Wahl eines geeigneten Bauplatzes. 1884 erfolgte vom Vorsteher der Kultusgemeinde ein Antrag auf Ankauf eines Grundstücks an der Lerchenfelder Straße im Zentrum der Stadt. Noch im selben Jahr wurde das genannte Grundstück um 17.000 Gulden käuflich erworben. Bei einer Generalversammlung erhielt später der Architekt Carl König den Zuspruch für den Bau seines Tempelentwurfs. Der erste Spatenstich zum Bau der Synagoge erfolgte im Spätherbst 1887. Zu Beginn des Winters 1888 war der Rohbau fertiggestellt. Im Sommer 1889 erfolgte die farbige Gestaltung des Innenraums. Die Gesamtkosten der Errichtung des Bauwerkes beliefen sich auf knapp 150.000 Gulden. Am 24. September 1889 erfolgte die Zeremonie zur Einweihung des Tempels. 1938 wurde dann im Zuge des Novemberpogroms auch die Reichenberger Synagoge zerstört. Die Friedländer Zeitung berichtet, dass die Synagoge am 10. November in Flammen aufgegangen ist, ohne einen Hinweis auf die Ursache zu nennen. Reichenberg verlor an diesem Tag eines seiner architektonisch bedeutendsten Bauwerke. Die Abtragung der Synagogenüberreste wurde Ende November 1938 öffentlich ausgeschrieben. Nach Abtragung der Gebäudereste im Jänner 1939 wurde das ehemalige Synagogengrundstück als Parkplatz genutzt. Durch den 2000 neu errichteten Bau der Versöhnung wurde das Synagogengrundstück seiner ursprünglichen Nutzung zurückgeführt. Anlässlich des 62. Jahrestages zur Vernichtung des Reichenberger Tempels wurde am 09. November 2000 das neue Gebetshaus feierlich eröffnet. Das Gebäude dient nicht nur als jüdisches Gebetshaus, es ist auch gleichzeitig ein Ort der Erinnerung, da hier im oberen Bereich entlang der Rampe eine Ausstellung mit historischen Dokumenten, Bildern und Plänen der früheren Synagoge eingerichtet ist.
Projektdetails
Ansprechpartner
Bob Martens
Wissenschaftliche Beratung
Bob Martens
Institution
TU Wien
Straße: KarlsplatzBearbeitung
Clara Sell, Evelin Riegler.
Auftraggeber/Kooperationspartner
Sponsor
Hardware/Software
ArchiCAD 15 und 16, Cinema4D mit Plug-in V-Ray
Zusatzinformation
Ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des akademischen Grades einer Diplom-Ingenieurin an der TU Wien von Evelin Riegler.
Geokoordinaten