Kurzbeschreibung
Virtuelle Rekonstruktion der Synagoge Tempelgasse in Wien
Beschreibung
Der Leopoldstädter Tempel (Großer Tempel in der Leopoldstadt, Synagoge der Israelitischen Kultusgemeinde 2) in der Tempelgasse im zweiten Wiener Gemeindebezirk wurde vom Architekten Ludwig Förster geplant und 1858 eröffnet. Zusammen mit dem ebenfalls von ihm geplanten Budapester Tempel (Großer Tempel, Tempel in der Tabakgasse), entwickelte Förster hier seine orientalisch/historisierende Formensprache, welche als Musterbuch für zahlreiche weitere Synagogen in Europa dienen sollte. Der Tempel war ein beeindruckendes Meisterwerk architektonischer Baukunst und war das Herz der jüdischen Gemeinde in der Leopoldstadt. Er „verschwand“ ebenso wie fast alle Synagogen Österreichs, durch die Zerstörung durch die Nazis aus dem Stadtbild. Die Synagoge war von zwei Nebenbauten umgeben, getrennt durch zur Straße hin geöffnete Innenhöfe. Diese enthielten wichtige Einrichtungen, wie eine umfassende Bibliothek. Die Synagoge selbst, mit ihren orientalisch-historisierenden Stilelementen, sollte an den Jerusalemer Tempel erinnern - sowohl in der Aufteilung der Synagoge, als auch in der Form. So sollten die zwei am Mittelrisalit eingelassenen Säulen an die beiden Säulen Jachin und Boas erinnern, welche am Tor des Eingangs des Jerusalemer Tempels gestanden haben sollen. Die drei Schiffe und die dreiseitig umlaufenden zweistöckigen Emporen boten Platz für über 3.500 Personen (2000 Sitzpläte, 1500 Stehplätze). 1898 wurde die Synagoge von Wilhelm Stiassny generalrenoviert und der Innenraum stilgerecht neu ausgeschmückt. Am 17. August 1917 brach nach einem Gottesdienst für Soldaten des ersten Weltkrieg ein Brand in der Synagoge aus, welche vor allem die Nordseite der Synagoge schwer traf. Die Restaurierung dauerte bis ins Jahr 1921. In der Früh des 10. Novembers wurde ein Feuer gelegt und seitens der Feuerwehr nur ein Übergreifen der Flammen auf Nachbargebäude verhindert. So wurde ein Großteil der Synagoge zerstört. Die Ruinen der Synagoge wurden erst 1951, zusammen mit dem durch Bombentreffer schwer beschädigten Seitentrakt, entfernt. So blieb nur das nördliche Nebengebäude erhalten.
Projektdetails
Ansprechpartner
Bob Martens
Wissenschaftliche Beratung
Bob Martens, Herbert Peter
Institution
TU Wien
Straße: KarlsplatzBearbeitung
Andreas Schaukowitsch, Bob Martens, Clara Sell, Herbert Peter.
Auftraggeber/Kooperationspartner
Sponsor
Hardware/Software
Intel 7700hq, Nvidia Gtx 1070, 32 GB Ram, AutoCAD, ArchiCAD, Artlantis, Autodesk 3ds Max, Unreal Engine, Substance Painter, Substance Designer, Photoshop, ZBrush
Zusatzinformation
Ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des akademischen Grades eines Diplom-Ingenieurs an der TU Wien von Andreas Schaukowitsch.
Geokoordinaten