Kurzbeschreibung
Für die Paderborner „Gotik“-Ausstellung sollte eine virtuelle Rekonstruktion den Dom des 13. Jahrhunderts innen und außen illustrieren. Gleichzeitig galt es, auch die Vorgängerbauten durch digitale Modelle zu thematisieren und den Übergang zwischen dem unmittelbaren Vorgängerbau und dem Dom des 13. Jahrhunderts in vier Schritten zu visualisieren. Als Darstellungsform wurden abstrahierende Modelle ohne materialgerechte Texturen gewählt. Darüber hinaus behandelte die Rekonstruktion drei Aspekte vertiefend: Den Lettner im Ostchor , die Originalbemalung eines Gewölbes sowie eines Jochs der inneren Nordfassade und die Farbgebung des Paradiesportals. Hier entstanden detailliertere Modelle. Die Rekonstruktionen mündeten in Filme, welche die 700 Jahre lange Geschichte des Doms und seiner Vorgängerbauten erzählen.
Beschreibung
Die Grundlage der Rekonstruktionen bildeten in erster Linie die Vorarbeiten von Uwe Lobbedey, der zwischen 1978 und 1980 mehrere Grabungen innerhalb und außerhalb des Paderborner Doms durchgeführt und einen wesentlichen Beitrag zur Interpretation der Befunde und der Rekonstruktion der Vorgängerkirchen und des Doms des 13. Jahrhunderts geleistet hat. Somit lagen einerseits Informationen in Publikationen vor, andererseits auch in Form von Holzmodellen und den hierzu korrespondierenden Grundlagenzeichnungen, die für frühere Ausstellungen des Erzbischöfliches Diözesanmuseum Paderborn angefertigt worden sind. Auch Gespräche mit Uwe Lobbedey zu den neuen Rekonstruktionen flossen in die Modelle ein. Während die Darstellungen zu den früheren Bauphasen weitgehend aus bereits bestehenden Informationen, allen voran den isometrischen Darstellungen Lobbedeys, zu gewinnen waren, stellte die virtuelle Rekonstruktion des Doms des 13. Jahrhunderts eine Herausforderung dar. Aus verschiedensten Quellen und mit Hilfe von Analogien konnte sich an ein wahrscheinliches früheres Aussehen dieses Bauzustands angenähert werden. Weitere wichtige Grundlagen bildeten eine Reihe von unterschiedlichen Grundrissen und Grabungsplänen, die sowohl das Gesamtareal, als auch Teile des Doms, wie zum Beispiel die Paradiesvorhalle im Detail zeigten. Auch alte Zeichnungen, etwa eine Ansicht der Stadt Paderborn von Süden, gezeichnet von J. C. Schlaun aus dem Jahre 1719 oder Gemälde, wie ein unsigniertes, um 1840 gemaltes Ölbild von dem Dom, waren als Quellen mit einzubeziehen, da sie wichtige Informationen über die historischen Zustände der Fassaden des Bauwerks und seiner Anbauten lieferten. Wesentlich waren auch die im Rahmen eines vollständigen Gebäudeaufmaßes durch die Firma Fokus GmbH erstellten Bildpläne und technischen Zeichnungen, aus denen die genauen Dimensionen des Doms zu entnehmen waren und die in sehr vielen Bereichen deckungsgleich mit dem Zustand des 13. Jahrhunderts sind.
Projektdetails
Ansprechpartner
Marc Grellert
Wissenschaftliche Beratung
Sveva Gai, Petra Koch-Lütke Westhues, Uwe Lobbedey, Inge Otto, Roland Pieper, Matthias Rüenauver, Christiane Ruhmann, Bernhard Schulte, Christoph Stiegemann
Institution
Architectura Virtualis
Straße: El-Lissitzky-StrasseBearbeitung
Bernhard Schulte, Egon Heller, Hristo Kunchev, Ludger Schwarze-Blanke, Petra Koch-Lütke Westhues, Roland Pieper, Sebastian Dries.
Auftraggeber/Kooperationspartner
Erzbischöfliches Diözesanmuseum Paderborn
Sponsor
Hardware/Software
3Ds Max
Zusatzinformation
Geokoordinaten