Kurzbeschreibung
Virtuelle Rekonstruktion der Synagoge Gattendorf
Beschreibung
Die vorliegende Arbeit ist Teil des langjährigen Projektes zur systematischen Rekonstruktion österreichischer Synagogen. Die virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge Gattendorf im Burgenland befasst sich mit der Erforschung und subsequenten Auswertung historischer Daten dieser, welche schließlich in der Erstellung eines dreidimensionalen Modells kulminiert. Eine systematische Dokumentation sowie transparente und logische Struktur des 3D-Modells sind für die Nachhaltigkeit dieses Projektes unumgänglich. Das Gebäude wurde 1862 vom Kittseer Architekten Martin Köstler an der heutigen Adresse Obere Dorfstraße 16a in Gattendorf im Burgenland errichtet. Die Synagoge überdauerte zwar die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges, wurde danach jedoch nie wieder als Bethaus verwendet. Das Gebäude wurde einige Jahre als Maschinenhalle verwendet bis es schließlich 1996 in ruinösem Zustand abgebrochen wurde. Das Gutachten des Bundesdenkmalamtes aus 1972 besagt, dass „wegen des seit der schweren Beschädigung im Jahre 1938 besonders stark fortgeschrittenen Verfalles des Objektes, von welchen derzeit nur mehr die Außenmauern vorhanden sind, [] gegenwärtig nicht mehr [von einem Kulturdenkmal] gesprochen werden“ kann, und ebnet damit den Weg für den Abbruch. Die Recherchearbeit in den österreichischen Archiven führte unter anderem zu neun stereoskopischen Doppelbildern des Bundesdenkmalamts in Wien. Diese bilden die einzigen „Planunterlagen“der Synagoge und ermöglichten eine vergleichsweise genaue Rekonstruktion des Gebäudes. Zunächst unscheinbar erscheinende Innenaufnahmen sowie Interpretationen basierend auf Analogien zu vergleichbaren Synagogen erlaubten für eine authentische Ausgestaltung des Innenraums. Die Wahl der zur Modellierung und dem Rendering verwendeten Programme war vor allem von deren Nachhaltigkeit und Interoperabilität bestimmt. Das Modell wurde in ArchiCAD 17 erstellt, in Cinema 4D R16 verfeinert und schließlich ebenfalls in Cinema 4D texturiert und gerendert. Das wieder erlebbar machen von bereits für immer Verlorenem und in Folge daraus das Archivieren für zukünftige Generationen sind wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit. Die ausführliche Dokumentation der Rekonstruktion gewährleistet die kontinuierliche Anpassungsmöglichkeit des Modells an den aktuellen Forschungsstand.
Projektdetails
Ansprechpartner
Bob Martens
Wissenschaftliche Beratung
Bob Martens
Institution
TU Wien
Straße: KarlsplatzBearbeitung
Bob Martens, Clara Sell, Herbert Peter, Marina Glaser.
Auftraggeber/Kooperationspartner
Sponsor
Hardware/Software
ArchiCAD 17, Maxon Cinema 4D R16
Zusatzinformation
Ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des akademischen Grades einer Diplom-Ingenieurin an der TU Wien von Marina Glaser.
Geokoordinaten