Scientific Documentation for Decisions - Synagoge Malzgasse, Wien

Synagoge Malzgasse, Wien

 

Kurzbeschreibung

 

Virtuelle Rekonstruktion der Synagoge in der Malzgasse 16, Wien II von 1906

 

Beschreibung

 

Gegenstand dieser Diplomarbeit ist die virtuelle Rekonstruktion einer Vereinssynagoge am Grundstück Malzgasse 16 im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Die erste Synagoge der Malzgasse 16 wurde 1884 nach den Plänen Jakob Moderns auf dem Grundstück der schon existenten Schule des Vereins Thalmud-Tora erbaut. Nachdem 1906 die erste Synagoge und Schule der Malzgasse abgetragen wurden, entstand im gleichen Jahr der neue Schulbau mit angrenzender Synagoge des Architekten Theodor Schreier. Nur der Kellerbereich und eine ein Meter hohe, horizontale Scheibe des alten Schulgebäudes wurden lediglich zugeschüttet, aber nicht abgebrochen. Ein Kellerraum an der nördlichen Grundgrenze blieb als Lager erhalten. Der Neubau des Schulgebäudes mit angrenzender Vereinssynagoge nach den Plänen des Architekten Theodor Schreier und dem Stadtbaumeister Israel Giesskann unter Leitung von Baurat und Baumeister Edmund Melcher entstand. Die Eröffnung erfolgte am 3. November 1907. Die Anordnung der Funktionen am Grundstück erfolgte quasi gegengleich zur bisherigen Bebauungssituation. Dabei rückte die Synagoge nach hinten und der Schulbau Richtung Malzgasse. Während des Novemberpogroms in Wien wurde der gesamte Gebäudekomplex in Brand gesetzt. Im Brandtagebuch, Teil II im Archiv des Wiener Feuerwehr Museums vom 10. November 1939 ist dazu folgendes vermerkt: „(…) brannte die 4stöckige israelitische Volksschule in allen Stockwerken, sowie das anschließende Bethaus. Es bestand die Gefahr des Übergreifen des Feuers auf nebenan gelegene Wirtschaftsgebäude. Die Sicherung wurde mit 3 Schlauchlinien gelöscht.“ Die dicht verbaute Hoflage des Gebäudes war wohl Grund dafür, dass man es nicht völlig abbrennen ließ. Zwei Besonderheiten als Quellmaterialien sind die filmischen Aufnahmen aus "Opfer des Hasses" aus dem Jahr 1923 von Hans Marschall sowie die archäologischen Arbeiten, welche Befundkatalog und Artefakte der Synagoge inkludieren. Diese ergaben sich auf der Suche nach weiterem, verwendbarem Raum innerhalb des Schulgebäudes. Dabei stieß man vom Verein Machsike Hadass 2016 auf Pläne, die den Kellerraum unter der Synagoge zeigen. Da der Zugang zu diesem zugemauert war, entschloss man sich diesen zu öffnen, um nachzuforschen, ob der dahinterliegende Raum nutzbar wäre. Im Februar 2018 wurde der schuttgefüllte Raum entdeckt und eine Baufirma mit der Absaugung beauftragt. Als hierbei die ersten Artefakte auftraten, wurde die archäologische Firma „Ardig“ mit den weiteren Abtragungsarbeiten betraut und ab April 2018 der freiberufliche Archäologe Paul Mitchell hinzugezogen. Als im Mai die Arbeiten abgeschlossen waren, zeigten sich der Keller und Teile des Erdgeschoßes des Vorgängerbaus, eine etwa ein Meter hohe Schicht der Synagoge und tausende Artefakte aus der Synagoge, Schule und dem jüdischen Museum. Der Gebäudeteil der ehemaligen Synagoge wird heutzutage als Turnsaal und Küche des Schulbetriebs genutzt. Die Fassade befindet sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand.

Projektdetails

Bauzeit: 1906/07
Projektstatus: Abgeschlossen
Projektstart: 01.04.2019
Projektende: 01.01.2023
 

Ansprechpartner

 

Bob Martens

 

Wissenschaftliche Beratung

 

 

Institution

TU Wien

Straße: Karlsplatz
Postleitzahl: 1040
Stadt: Wien
Telefon: +4315880125050
Webseite: www.tuwien.ac.at
 

Bearbeitung

 

Bob Martens, Tamara Koplmüller.

 

Auftraggeber/Kooperationspartner

 

 

Sponsor

 

 

Hardware/Software

 

ArchiCAD 23, Artlantis 21

 

Zusatzinformation

 

 

Geokoordinaten

Längengrad: 16.376880°
Breitengrad: 48.220470°

Bereiche
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