Scientific Documentation for Decisions - Synagoge Budweis

Synagoge Budweis

 

Kurzbeschreibung

 

Die virtuelle Rekonstruktion der ehemaligen Synagoge in Budweis (České Budějovice).

 

Beschreibung

 

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der ehemaligen Synagoge in Budweis (České Budějovice), die von 1888 bis 1942 in der Gerstnerstraße (heute „Františka Antonína Gerstnera“) stand. Der berühmte Wiener Synagogenarchitekt Max Fleischer wurde von der örtlichen Kultusgemeinde beauftragt, ein neues Gotteshaus für die wachsende Gemeinde zu entwerfen. Zuvor wurden die Gottesdienste in einem angemieteten Tanzsaal abgehalten, es bestand demnach keine räumliche Trennung zwischen Männern und Frauen. Fleischer übernahm diese Lösung für seinen Entwurf und konnte so auf die von ihm als unpraktisch angesehene Frauengalerie verzichten. Er wählte den neogotischen Stil und plante eine dreischiffige Basilika als Ziegelrohbau. Seine Stil- und Materialwahl verstand er unter anderem als Integration seiner Synagoge in die lokale christliche Bautradition, die Ähnlichkeit zu einer Kirche war beabsichtigt. Zusätzlich zur ungewöhnlichen Grundrisslösung war die freistehende Lage der Synagoge etwas Besonderes. Da die Pferdeeisenbahn Linz-Budweis wenige Jahre vor Baubeginn eingestellt worden war, wurde das Gebiet südlich der Budweiser Altstadt zur Bebauung verfügbar. Somit war ein großes Grundstück für eine repräsentative Synagoge vorhanden. Der 1887 begonnene und 1888 fertiggestellte Bau wurde von den damaligen Journalisten in höchsten Tönen gelobt und galt als eine der bedeutendsten Synagogen in Fleischers Oeuvre. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Böhmen im Jahr 1939 wurden die jüdischen Bewohner von Budweis enteignet, verhaftet und in die umliegenden KZs deportiert, wo der Großteil von ihnen ermordet wurde. Die Synagoge samt Grundstück wurde den Besatzern überschrieben und 1942 gesprengt. Heute erinnert ein steinernes Mahnmal nahe dem ehemaligen Bauplatz an das einst prachtvolle Gotteshaus, an der direkten Stelle befindet sich mittlerweile der Parkplatz des örtlichen Finanzamtes.

Projektdetails

Bauzeit: 1887 bis 1888
Projektstatus: Abgeschlossen
Projektstart: 01.01.2019
Projektende: 01.07.2024
 

Ansprechpartner

 

Bob Martens

 

Wissenschaftliche Beratung

 

Bob Martens

 

Institution

TU Wien

Straße: Karlsplatz
Postleitzahl: 1040
Stadt: Wien
Telefon: +4315880125050
Webseite: www.tuwien.ac.at
 

Bearbeitung

 

Bob Martens, Fabian Hauff.

 

Auftraggeber/Kooperationspartner

 

 

Sponsor

 

 

Hardware/Software

 

ArchiCAD 23/25 EDU, Artlantis 2021

 

Zusatzinformation

 

Ausgeführt zum Zwecke der Erlangung des akademischen Grades eines Diplom-Ingenieurs an der TU Wien von Fabian Hauff.

 

Geokoordinaten

Längengrad: 48.970610°
Breitengrad: 14.472640°

Bereiche
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